Über Uns

Laurentiuskonvent

Vielfalt – keineswegs Beliebigkeit

Konkrete Gemeinde Jesu

Geschichte des Konvents

  • Ostern 1959 Gründung einer kommunitären Gruppe unter dem Namen Laurentiuskonvent in der Laurentiuskapelle in Falkenburg bei Delmenhorst
  • Herbst 1959 Leitung des Lehrlingsheims des Wichernstifts in Falkenburg
  • 1961 Gründung der Hausgemeinschaft Berlin, Soldauer Allee 15
  • 1962 bis 1965 Ökumenische Hausgemeinschaft des Laurentiuskonvents mit der katholischen Benedictuszelle in Bonn, Zentrum der „Förderergemeinschaft Kinder in Not“
  • Herbst 1965 Anmietung des Malteserhof in Königswinter-Römlinghoven durch die „Förderergemeinschaft Kinder in Not“,
  • in den Folgejahren haben ebenfalls dort ihre Geschäftsstellen: „Weltfriedensdienst“, „Eirene“, „Eirene Studies and Liaison“ (später „Church and Peace“), Aktionsgemeinschaft „Dienst für den Frieden“, Arbeitsgemeinschaft privater Entwicklungsdienste
  • 1966 Umzug Hausgemeinschaft Falkenburg nach Römlinghoven
  • Juni 1973 Schalomforum „Gruppe-Dienst-Feier“ am Evangelischen Kirchentag/Düsseldorf
  • 1975 Hauskauf Wethen, Gründung Laurentiushof Mittelstraße, Entstehung einer Nachbarschaftsgruppe
  • 1977 Übersiedlung zweier Familien nach Wetzlar und Laufdorf bei Wetzlar, Gründung neuer Gruppe
  • 1978 Gründung Laurentiushof Bosenholz bei Salzkotten
  • 1981 Ende Mietvertrag in Römlinghoven
  • 1986 Bildung der Ökumenischen Gemeinschaft Wethen aus den Höfen Mittelstraße, Diemelstraße und Nachbarschaftsgruppe
  • 1986 Geschäftsstelle „Ökumenische Initiative Eine Welt“ in Wethen
  • 1992 Gründung Oekumenischer Dienst im Konziliaren Prozess (Schalom-Diakonat) und Errichtung der Geschäftsstelle
  • 2001 Beendigung der Hausgemeinschaft Bosenholz, Verkauf an Familie Silke und Marcel Zorn
  • 2005 Eröffnung der Zukunftswerkstatt Ökumene in der Schwesterngemeinschaft SERVIAM im Haus Germete
  • 2007 Der aus 17 Hamburger Kirchen entstandene Verein ‚Brücke – Ökumenisches Forum HafenCity’ bittet den Laurentiuskonvent, eine neue Gruppe in der HafenCity zu gründen und das Projekt mit Leben zu erfüllen
  • Ostermontag 2008 wird die neu entstehende Gruppe in Hamburg in einem ökumenischen Gottesdienst begrüßt und gesegnet
  • November 2008: Ankauf der ehem. Dorfgaststätte „Flamme“ und Beginn der Renovierungsarbeiten
  • 18. Juni 2012 19 Kirchen eröffnen gemeinsam die Kapelle im Ökumenischen Forum HafenCity in der Shanghaiallee 12

Der Laurentiuskonvent gehört zur europäischen Bewegung kommunitärer Aufbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg und versteht sich als Netz engagierter Christen aus verschiedenen Konfessionen.Auf dem spirituellen Nährboden der Kommunität Imshausen und der ökumenischen Kommunität Taizé ist der 1959 gegründete Laurentiuskonvent e.V. geprägt durch die Entwicklungen in seinen Hausgemeinschaften und Gruppen sowie durch ein vielfältiges Engagement seiner Mitglieder im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

Seinen Niederschlag fand das 1992 in einer Neuformulierung des § 2 der Satzung des Konvents:

„Der Laurentiuskonvent versteht sich als eine Form konkreter Gemeinde Jesu Christi. Er vereint Menschen, die bereit sind, als Antwort auf das Evangelium in verbindlicher und ganzheitlicher Weise gemeinsam zu leben.

Die Gemeinschaft des Laurentiuskonvents ist ein Teil der weltweiten ökumenischen Christenheit. Dementsprechend bemühen sich die Mitglieder, ihr Zusammenleben auf der Grundlage einer ökumenischen Spiritualität zu gestalten.

Die Mitgliedschaft in der Herkunftskonfession bleibt in der Regel erhalten.

Das Zusammenleben im Laurentiuskonvent ermutigt und stärkt die Mitglieder, ihre Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wahrzunehmen und somit zur Erneuerung der Kirche und Veränderung der Welt beizutragen.

Die konkrete Ausgestaltung des Zusammenlebens liegt in der Verantwortung der Mitglieder in ihren jeweiligen Gruppierungen.“

Der überwiegende Teil der Mitglieder des Konvents lebt in Haus- und Nachbarschaftsgemeinschaften, zu denen auch (Noch-) Nichtmitglieder des Konvents gehören. Die Gruppen setzen sich aus Ledigen und Verheirateten, Kinderlosen und Familien, Alten und Jungen, Berufstätigen und Nichterwerbstätigen, Gesunden und Kranken zusammen.

Jede Gruppe hat ihre spezielle Prägung und setzt eigene Schwerpunkte. Diese werden jedoch im Zusammenhang mit den Erfahrungen und Zielen des gesamten Konvents entwickelt. Die einzelnen Anwesen sind gemeinsam verantwortetes Eigentum des Konvents und werden durch die jeweilige Gruppe getragen.

Jede Hausgemeinschaft hat eine gemeinsame Küche, gemeinsame Kasse, eine gemeinsame Willensbildung und eine gemeinsam entwickelte Spiritualität („Die vier K: Küche, Kasse, Konsens, Kapelle“). Unbeschadet der unterschiedlichen Finanzregelung in den einzelnen Hausgemeinschaften zahlt jedes Mitglied einen Beitrag in die Konventskasse.

Jedes Mitglied hat in der Regel längere Zeit in einer Hausgemeinschaft oder Gruppe des Konvents gelebt. Die Laurentiushöfe in Wethen, die Gruppe in Laufdorf und die Gemeinschaft in der HafenCity fungieren als Knotenpunkte, in denen sich das Anliegen des gemeinsamen Lebens am konkretesten realisiert. Im Laufe der Jahrzehnte ergaben sich jedoch immer wieder Entwicklungen, in deren Verlauf Familien oder einzelne Mitglieder aus beruflichen oder biographischen Gründen an andere Orte gezogen sind. Alle Mitglieder gemeinsam sind durch das Netz des Gesamtkonvents verbunden.

Dreimal jährlich kommen die Mitglieder des Konvents zu einem Wochenende zusammen, dem sogenannten jour fixe, um miteinander zu feiern und zu beten, sich von neuen Erfahrungen und Entwicklungen zu berichten und miteinander nach dem weiteren gemeinsamen Weg zu fragen. Auch durch Rundbriefe, anderweitige Besuche und vielfache Kommunikation aller Art wird die Verbundenheit untereinander lebendig gehalten und die Solidarität miteinander konkret gestaltet.

Der Prozess, der 1959 in Falkenburg (bei Bremen) begann und sich auf dem Malteserhof (bei Bonn) verstärkte, findet nun seine lebendige Fortsetzung, Differenzierung und Erweiterung in den Hausgemeinschaften und Gruppen in Wethen (bei Kassel), Laufdorf (bei Wetzlar) und im Rahmen des Projekts Kirche in der HafenCity Hamburg.

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Die Mitglieder des Konvents

Mitglied im Laurentiuskonvent zu sein bedeutet, sich aus der Erfahrung einer ganzheitlich verstandenen menschlichen Existenz heraus auf Dauer auf ein verbindliches gemeinsames Leben mit anderen Christinnen und Christen einzulassen und sich auf diesem Hintergrund miteinander in Kirche und Gesellschaft zu engagieren.

Diese Ganzheitlichkeit zeigt sich insbesondere

    • im gemeinsamen Leben in einer Hausgemeinschaft oder Nachbarschaftsgruppe
    • in gemeinsam verantwortetem Eigentum
    • in der gemeinsamen Willensbildung
    • in der gemeinsamen christlichen Spiritualität
    • in gemeinsamem Engagement in Kirche und Welt.
    • in gemeinsamem Singen

Der Laurentiuskonvent betrachtet es als seine Aufgabe, diese Zielsetzungen durch strukturelle, soziale und geistliche Unterstützung zu ermöglichen.

Wer dem Laurentiuskonvent als Mitglied beitreten möchte, sollte vorher das Leben des Konvents in seinen verschiedenen Ausprägungen kennenlernen. Nach einer Kandidatur von mindestens einem Jahr beschließt die Mitgliederversammlung des Konvents über die Neuaufnahme. Alle wichtigen Beschlüsse, die den gesamten Konvent betreffen, fasst die Vollversammlung. Ein fünfköpfiger Vorstand wird für jeweils drei Jahre gewählt.

In allen Fragen, die das Leben der einzelnen Hausgemeinschaften betreffen, entscheiden dagegen die Mitglieder der jeweiligen Gruppe selbständig. Dies betrifft auch die Aufnahme neuer Hausgemeinschaftsmitglieder. Diese werden nicht automatisch Mitglieder im Konvent, jedoch wird erwartet, dass sie die Ziele des Konvents und die Lebensart der jeweiligen Gruppe bejahen.

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Zitate

„Der Laurentiuskonvent vereint Menschen, die bereit sind, als Antwort auf das Evangelium in verbindlicher und ganzheitlicher Weise zusammen zu leben. Die Gemeinschaft des Laurentiuskonvents ist ein Teil der weltweiten ökumenischen Christenheit. Das Zusammenleben im Laurentiuskonvent ermutigt und stärkt die Mitglieder, ihre Verantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wahrzunehmen und somit zur Erneuerung der Kirche und Veränderung in der Welt beizutragen. Die konkrete Ausgestaltung des Zusammenlebens liegt unmittelbar in der Verantwortung der Mitglieder.“

aus der Information zum Laurentiuskonvent

„Der Laurentiuskonvent (…)ist ein Ort für jene, die sich nicht beauftragt und befähigt sehen, alleine, in der Isoliertheit innerhalb der modernen Gesellschaft ihr Christsein lebendig und kraftvoll zu realisieren.“

Peter Bingel, 1972

„Der Ort der Gemeinde ist die Welt, ist der Alltag der Menschen und der Schöpfung um uns her. Christus will durch seine Gemeinde einwandern in die Gesellschaft mit all ihren Problemen und Ausweglosigkeiten. Unser Ort ist kein Sonderkosmos, kein herausgelöster Raum mit vorgereinigter Atmosphäre, sondern ist dort wo die anderen leben und sterben.“
Wilfried Warneck, 2000

„Niemand kann für sich allein Christ sein, sondern die konkrete Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern ist der Ort, an dem sich der Glaube in all seinen Dimensionen entfalten kann.“

Ragnhild Hausmann, 2000

„Das Austragen von Meinungsverschiedenheiten in fairer Weise erhält dem Konvent die Lebendigkeit, das Salz in der Suppe.“

Paulander Hausmann, 2000

„Gold. Ganz selten. Manchmal Ahnung vom Heiligen Geist.“

Ute Wilmers-Holm, 2000

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Presseberichte

„Gut, dass wir einander haben“ aus: kontinente 1-2006, von Veronika Buter

Im Zeichen der vier Ks Die ökumenische Gemeinschaft Wethen will den Frieden Gottes im Alltag leben. aus: DOM, Nr. 20, 19. Mai 2002, von Markus Jonas

“Unsere Türen sind immer offen” In der Ökumenischen Gemeinschaft Wethen leben zwölf Menschen in Frieden zusammen. aus: Neue Westfälische Ausgabe Warburg, 24. Oktober 2000, von A.-K. Mönks

Zum Beten ins Backhaus. aus: „Unsere Kirche“, Evangelisches Sonntagsblatt für Westfalen und Lippe, vom 27. März 1977

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Der heilige Laurentius

Vermutlich um 230 in Spanien geboren, wurde er am 10. August 258 in Rom hingerichtet.

Laurentius war Erzdiakon von Papst Sixtus II. in Rom zur Zeit der Christenverfolgung. Der Legende nach wurde Laurentius, nachdem der Papst von Kaiser Valerian festgenommen und enthauptet wurde, selber gefangen genommen, weil er die Herausgabe des Kirchenschatzes verweigerte und ihn unter die Armen verteilen ließ. Daraufhin erklärte er dem Kaiser, dass diese Menschen der wahre Kirchenschatz wären. Dieser kannte keine Gnade und ließ Laurentius mit glühendem Metallplatten schlagen, der blieb standhaft und betete. Schließlich ließ ihn der Kaiser auf einem Rost zu Tode brennen. Kurz vor seinem Tod soll Laurentius noch gesagt haben: „Der Braten ist schon fertig, dreh ihn um und iss!“

Die Tränen des Laurentius

Ein kosmisches Phänomen sind die Tränen des Laurentius. Jedes Jahr in der Nacht vom 12. auf dem 13. August findet ein Sternschnuppenregen am Himmel statt. Im Volksmund bezeichnet man diesen Regen als die Tränen des Laurentius, der am 10. August verbrannt worden ist. (Auszug Internet http://www.kirche-foehr.de/laurentii/altar.html)